Otto Pankok
Menschenbilder - Otto Pankok - Bilder und Erzählungen einer Freundschaft zu den Düsseldorfer Sintizze und Sinti
Gelesen von Axel Gottschick, Thomas Balou Martin, Claudia Mischke, Lisa Bihl
Sie nannten ihn den »Molari«, den Maler. Der Künstler Otto Pankok (1893–1966) arbeitete während der Weimarer Republik mitten unter den Sintizze und Sinti im Düsseldorfer Heinefeld, einer »wilden« Stadtrandsiedlung. Er gewann ihr Vertrauen, schloss Freundschaften mit ihnen und schuf eindrucksvolle Porträts: Kohlezeichnungen, Holzschnitte, Radierungen, Lithografien und Plastiken.
Während des NS-Regimes wurden Sintizze und Sinti systematisch ausgegrenzt, verfolgt, deportiert und ermordet. Auch Otto Pankok selbst war als »entarteter Künstler« verfemt und mit Berufsverbot belegt.Trotz der Gefahr für sich und seine Familie blieb er seiner Kunst treu und schuf diese eindrücklichen Zeugnisse von Anteilnahme und Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit.
Dieses Hörbuch folgt den Spuren der von Otto Pankok porträtierten Menschen. Es basiert auf jahrelangen Recherchen der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf – geborgen aus Archiven, Tondokumenten, persönlichen Erinnerungen und dem lange verschwiegenen Leid der Opfer des Völkermords.
Wer waren diese Menschen? Wohin führte ihr Weg? Wer überlebte den Völkermord zwischen 1933 und 1945 – und wer wurde Opfer?
Entstanden ist ein eindringliches, persönliches Zeugnis in Wort, Musik und Bild - ein lebendiges Echo jener, die Pankoks Werk geprägt haben: Ringela und Mámi Fisili, Heida, Papelon und Raklo, Ehra, Hoto, Dinili und Gaisa.
Produktion, Konzeption, musikalische Leitung und Regie: Jan Rohlfing
Musiker: Feigeli Prisor Quartett, Marin Petrov, Jan Rohlfing, Eva-Susanne Rohlfing
Special Guests: Marianne Rosenberg, Lulo Reinhardt und Yuliya Lonskaya
Dramaturgie: Sabine Schiffner
Textedition: Elke Bader
O-Töne
Helene „Bandela“ Winterstein, aufgenommen am 7.8.1987 und 28.3.1990 sowie 7. bis 9.12.2009. Interviewer: Dipl. Päd. Maria Amon, Rudolf Kosthorst Quelle: GED-32-001-100.276
Adolf Mettbach, aufgenommen am 17.1.1990, Interviewer: Rudolf Kosthorst, Sybille Rautenberg, Quelle: GED-32-001-100.363
Eva Bory, geborene Reinhardt, Ringelas Schwester, aufgenommen am 8. 11. 2007. Interviewer: Frank Sparing, Quelle: GED-32-001-100.031
Waltraud Mettbach, Tochter von Karoline „Heida“ Meinhardt, aufgenommen am 17.1.1990, Interviewer: Rudolf Kosthorst, Sybille Rautenberg, Quelle: GED-32-001-100.363
Karoline „Heida“ Meinhardt, aufgenommen am 24.1.1990, Interviewer: Rudolf Kosthorst, Sybille Rautenberg, Quelle: GED-32-001-100.364
Alle O-Töne stammen aus den Archiven der Mahn-und Gedenkstätte Düsseldorf. Ihre Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.
Bildrechte: Für das Werk von Otto Pankok mit freundlicher Genehmigung durch die Otto-Pankok-Stiftung
Erscheinungsdatum: 26.09.2025
Pressestimmen
"Diese Produktion von Jan Rohlfing erinnert an den fast vergessenen Maler Otto Pankok und dessen künstlerischen wie menschlichen Einsatz für Sinti und Roma. In Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Gedenkstätte, die das Schicksal der Volksgruppe in der NS-Zeit dokumentiert, wurden Originalaufnahmen der Verfolgten mit Sinti-Musik verwoben und mit (teils) rekonstruierten Gesprächen von Pankok mit Frau und Tochter. Die bewegende Dokumentation wird ergänzt durch ein ausführliches Booklet." hr2 Hörbuchbestenliste
Auszeichnungen
Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste im November 2025
